Vicor Navorski (Tom Hanks) versucht in die USA einzureisen.
Daten
OT: The Terminal
129 min. USA 2004
Regie: Steven Spielberg
Buch: Sacha Gervasi, Jeff Nathanson
Kamera: Janusz Kaminski
Schnitt: Michael Kahn
Musik: John Williams
Darsteller: Tom Hanks, Chatherine Zeta-Jones, Stanley Tucci
Flughäfen scheinen es Steven Spielberg angetan zu haben. Nach
"Catch me if you can" spielt nun ein gesamter Film in einem der
Bahnhöfe des modernen Flugverkehrs. Lose basierend auf der wahren
Geschichte des Irakers Mehran Karime Nasseri, der 1988 auf dem Charles de
Gaulle Airport strandete und längere Zeit in einem Terminal lebte,
schickt Spielberg seinen bewährten Allzweck-Schauspieler Tom Hanks in den
‚Flughafen'!
Victor Navorski (Tom Hanks), Staatsbürger des fiktiven
osteuropäischen Landes Krakozhia, landet am J.F.K. Airport in New York.
Eigentlich will er sich nach Abschluss der üblichen Bürokratie auf den
Weg nach Manhattan machen, um dort einen Traum seines verstorbenen Vaters
zu erfüllen. Doch verläuft nicht alles nach Plan. Navorski wird eben mal
seiner Nationalität beraubt, da in Krakozhia ein Bürgerkrieg
ausgebrochen ist, während er sich in der Luft befand.
So muss er gezwungenermaßen auf nationslosem Territorium bleiben: JFK
Airport, New York, Terminal 67. Das eigentliche Tor zur großen Welt wird
für ihn zum Gefängnis. Dem Heimatlosen ist es nicht gestattet einen Fuß
auf amerikanischen Boden zu setzen und so muss er sich gedulden, bis der
Krieg in seinem Land vorüber ist. Tage ... Wochen ... Monate vergehen und
in diesem Mikrokosmos Terminal lernt Victor sich durchzuschlagen. Am
Anfang noch mit ein paar auswendig gelernten Phrasen aus parallel
gelesenen Reisführern, Kräckern von Imbissständen, und
Gepäckwagenaufsammlung. Doch schon bald freundet er sich mit dem
Flughafenpersonal an, stiftet Ehen im Gegenzug zu Essensvermittlung, hilft
beim Medizinschmuggel und macht sich an die Verschönerung des
Flughafens.
Nur einem ist er noch ein Dorn im Auge - Victor Navorski wird zum
bürokratischen Problem für Flughafendirektor Frank Dixon (Stanley Tucci), zur einzigen Sache, die auf seinem sonst so reibungslos
funktionierenden Flughafen schief läuft. Immer wieder neue Methoden
sollen das Problem entfernen, doch das Problem hat seinen eigenen Willen
und denkt auch nicht daran Gesetze zu brechen oder sich einsperren zu
lassen.
Natürlich darf auch eine kleine Liebesgeschichte nicht fehlen, die in
Form der hinreißenden Flugbegleiterin Amelia (Catherine Zeta-Jones) in
Victors Leben ‚rutscht'. Jedoch ist der Hauptfokus ausnahmsweise nicht
auf die Liebesgeschichte gesetzt.
Tom Hanks und seine Mitstreiter laufen zu Höchstform auf und beweisen
ein Händchen für besondere Charaktere und deren Schicksale. Man merkt,
dass man sich Zeit genommen hat, nicht nur für die Geschichte, sondern
auch für jede einzelne Person.
Tom Hanks überzeugt auf ganzer Linie, gerade durch seinen hervorragend
antrainierten Akzent und weil er das Publikum als herzensguter Narvorski
und ungeheuerer, gut aufgelegter Sympathieträger automatisch auf seine
Seite zieht. Qualität auf ganzer Linie a la Tom Hanks, der wie immer
über alle Zweifel erhaben ist.
Catherine Zeta-Jones passt ihre Stewardessen-Uniform ganz vorzüglich, so
dass man sich schon fragt, warum sie Schauspielerin geworden ist.
Desweiteren glänzt vor allem Emmy Gewinner Stanley Tucci in der Rolle des
Flughafendirektors, der versucht Victor auf allen möglichen Wegen,
legal/illegal, loszuwerden.
Unterm Strich ist "Terminal" eine Komödie mit einem Schuss
Drama und einer Prise Romantik ohne Effekthascherei und
Actionelementen. Der Film bewegt einen zu leichtem Humor, der nicht über
die Personen, sondern mit Ihnen lacht (und weint).
Es ist eine charmante Geschichte, die einen Menschen inmitten von
Menschenmassen und trotzdem allein, einsam und verloren zeigt, der aber
trotzdem nicht aufgibt und für sich und andere Großes bewegt. Steven
Spielberg versprüht in seinen Filmen gern Warmherzigkeit und den
ungedämpften Optimismus, dass alle Menschen Freunde sein können. Und das
ist nicht verwerflich, ganz im Gegenteil, da der Film die Zuschauer für
zwei Stunden in eine schönere, glücklichere Welt entführt. Und am Ende
verzeiht man auch die kurze Langatmigkeit, da diesmal nicht die die
üblichen, gern genutzten Klischees bedient werden.