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Take this waltzRegie: Sarah Polley Kinostart: 07. März 2013
Die 28-jährige Margot (Michelle Williams) hat alles, was sie sich für ihr Leben erhofft hatte: Einen Job als freie Autorin bei dem sie viel um die Welt reisen kann und einen liebevollen Ehemann. Doch die Verliebtheit der ersten Zeit ist nach 5 Jahren Ehe mit Lou (Seth Rogen) langsam verflogen. Der Alltag kehrt ein und Margot empfindet das Zusammenleben immer mehr als langweilige Gewohnheit. Als sie unverhofft im Flugzeug den Lebenskünstler Daniel (Luke Kirby) kennenlernt, funkt es sofort zwischen den beiden. Da er zufälligerweise auch noch im Haus gegenüber von ihrem wohnt, kommt es von nun an regelmäßig zu spontanen Treffen. Je mehr Zeit die zwei miteinander verbringen, desto stärker fühlen sie sich zueinander hingezogen und Margot wird klar, dass sie sich in Daniel verliebt hat. Hin- und Hergerissen zwischen der Liebe und Geborgenheit zu ihrem Ehemann und den neuen, aufregenden Gefühlen zu Daniel entwickelt sich in Margot ein innerer Kampf, dem sie nur durch eine Entscheidung für einen dieser Männer entkommen kann. Doch welche ist die richtige Entscheidung? Was würde passieren, wenn sie Lou verließe oder was wäre, wenn sie Daniel nie wieder sehen würde? Eine Entscheidung über das Glück im Leben… Inspiration für "Take this waltz" fand Regisseurin Sarah Polley im gleichnamigen Lied von Leonard Cohen. Der Text sei so tragisch und romantisch, so Polley, dass sie das Lied nonstop hörte während sie das Drehbuch schrieb. Das erklärt die grundmelancholische Stimmung des Films. Eigentlich repräsentiert Margot eine ganze Generation, die von klein auf von den Medien beeinflusst wird. Es wird einem eingeredet wie eine gute Ehe auszusehen habe, was das große Glück im Leben ausmachen sollte und dass es irgendwann ein Happy-End geben wird. Doch die Realität sieht anders aus. Margot hat einen liebevollen Ehemann und trotzdem ist sie ruhelos, weil das große Happy-End nicht einzutreffen scheint. Verwirrt macht sie sich erneut auf die Suche danach. Doch was wenn es so etwas wie das endgültige große Glück gar nicht gibt?… Eine sensible Umsetzung dieses Dilemmas und hervorragende Schauspieler wie Michelle Williams und Seth Rogen machen es möglich, tief in die Geschichte einzutauchen und sich von den Gefühlen der Hauptdarsteller mitreißen zu lassen. Obwohl der Film einen tiefgründigen Hintergrund hat, besticht er durch seinen charmanten Witz, untermalt von den märchenhaft schönen Schauplätzen Torontos. Spannend bleibt es auch - so weiß der Zuschauer schließlich sehr lange nicht für wen der beiden Männer sich Margot entscheiden wird. Und ob sie sich am Ende richtig entscheidet, muss jeder für sich selbst bestimmen. Fazit: Ein Film über die Liebe und das Glück des Lebens. Gut gelungene Komödie mit ernstem Unterton
gesehen von Monika König
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