So was wie Liebe (A lot like love)
USA 2005
Regie: Nigel Cole, Buch: Colin Patrick Lynch, Kamera: John de Borman,
Kostüme: Alix Friedberg, Musik: Alex Wurman
Darsteller: Ashton Kutcher, Amanda Peet, Kathryn Hahn, Kal Penn, Ali
Larter, Taryn Manning, Gabriel Mann, Jeremy Sisto
Willkommen bei "Harry und Sally- The next generation". Recht
viel mehr muss man zu diesem Film eigentlich nicht sagen: das Leben zweier
Mittzwanziger wird über etwa 7 Jahre verfolgt- vom ersten Kennenlernen
bis hin zum Happy Ending, bis sie merken, dass es eben doch mehr ist als
bloße Freundschaft. Das ganze ist nett anzuschauen, irgendwie
belanglos- und berührt auch nicht wirklich. Das straffe Erzähltempo
bringt es mit sich, dass immer nur Momentzustände angerissen werden,
bevor sich der Regisseur auf neue Lebensumstände und neue Locations
stürzt. So nimmt man Oliver (Ashton Kutcher) den hart arbeitenden Mann
mit fester Freundin, die zuhause das Dinner vorbereitet, einfach nicht ab.
Genauso Emily (Amanda Peet) zu Beginn als cooles Punk-Girlie. Es fehlt
einfach der Zusammenhang; diese Szenen stehen für sich und können nur
schwer im Kosmos der jeweiligen Figur verortet werden.
Natürlich befinden wir uns nicht mehr in den gottlob überstandenen
Achtzigern, in denen wir noch Meg Ryan dabei zusahen, als sich nach langem
Ringen mit Billy Crystal doch noch was ergab (was sie nur an dem
fand...?). Nun beobachten wir die genauso bezaubernde Amanda Peet
bei eben derselben Aufgabenstellung (was die nur an Ashton Kutcher toll
finden kann...?). Das ganze noch ein bisschen aufgemotzt mit trendigem
Nomadentum- die beiden sind ständig unterwegs, wie es halt bei jungen
Menschen heute so ist. Und überhaupt, wir sind ja nicht mehr prüde
heutzutage, die beiden beginnen bereits beim ersten Treffen mit Sex
auf der Flugzeugtoilette. Und brauchen trotzdem sieben Jahre, um sich für
die Liebe zu entscheiden.
So gesehen hat sich gar nicht so viel geändert in den letzten zwanzig
Jahren. Die Szenen mit Olivers taubstummen Bruder sind anrührend (hatten
wir aber schon in "4 Hochzeiten und ein Todesfall"). Zugegeben,
Drehbuchautor und Regisseur finden teilweise schöne Gegenden und
zärtliche Situationen, in denen sich die beiden Protagonisten näher
kommen dürfen, untermalt von einem Soundtrack, bei dem man unwillkürlich
mit dem Kopf mitwippt.
Ansonsten aber ist "So was wie Liebe" ein normaler Liebesfilm-
nett anzuschauen und mit einer Idee dahinter, aber leider nicht
herausragend oder besonders innovativ.
Aber sind wir doch mal ehrlich- hin und wieder braucht man einfach so
einen Film, in den man sich mit Popcorn zur Linken und Flamme zur Rechten
setzt, sich danach tief in die Augen schaut, einmal "Hach" macht
und danach noch irgendwo anders hingeht, um den Abend so richtig
auszunützen.
Der Film ist dann allerdings bereits wieder vergessen- aber was soll's.