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Gregs Tagebuch - Ich wars nicht Regie: David Bowers Kinostart: 20. September 2012
Der Sommer ist da und endlich kommt nun für Greg Heffley auch die Möglichkeit ihn richtig zu genießen: Die Sommerferien! Für Greg heißt das, drei Monate lang Videospiele non-stop! Doch die Sache hat gleich mehrere Haken: Erstens wird er seinen Schwarm Holly Hills nicht mehr in der Schule sehen können und zweitens hat sein Vater ganz andere Vorstellungen davon, wie Greg den Sommer nutzen sollte. Daher schmiedet Greg den Plan, während der Ferien mit Holly zusammenzukommen. Doch als er sich dazu in einen Country-Club einschleicht, sein Vater ihn zu den Pfadfindern schickt und die Familie einen Hund bekommt ist das Chaos perfekt. Dass Gregs Bruder Rodrick auch noch droht Gregs Notlüge, er arbeite im Country-Club, auffliegen zu lassen, setzt dem Ganzen schließlich die Krone auf…
Dritte Teile einer Filmreihe haben leider fast immer die Angewohnheit gegenüber ihren Vorgängern deutlich nachzulassen. Das Konzept der „Greg-Reihe“ scheint jedoch weiterhin zu tragen: Das Heranwachsen erzählt aus der Sicht des Heranwachsenden, mit allen Hindernissen, die einem die Erwachsenenwelt so entgegenstellen kann. Jeder kennt die strikten Regeln und Vereinbarungen seiner Eltern, mit denen er sich herumschlagen muss oder musste. Was man gerade am meisten tun möchte, ist gerade nicht erlaubt und was sich Mama und Papa unter Freizeitvertreib vorstellen ist sterbenslangweilig und meistens auch noch uncool. „Gregs Tagebuch – Ich war’s nicht“ zeigt wie Greg (Zachary Gordon) versucht, den viel zu erwachsenen Vorstellungen seiner Eltern zu entkommen, um seinen Sommer so zu genießen, wie er es möchte. Steve Zahn als Gregs Vater ist bemüht, bei seinem Sohn alles besser zu machen, was sein eigener alter Herr bei ihm versäumt hat und ist wunderbar zu beobachten, wie er dabei völlig übers Ziel hinausschießt. Peyton List spielt die Rolle der Holly mit einer Glaubwürdigkeit, die Gordon als Greg stellenweise fehlt. Hollys zickige Schwester Heather (Melissa Roxburgh) und Gregs Freund Rowley (Robert Capron) hätten in einer etwas größeren Rolle sicher für mehr lustige Momente sorgen können. Von denen hat Devon Bostick als Rodrick einige der besten im Film inklusive eines völlig gescheiterten Gesangsauftrittes. Gregs Mutter Susan (Rachel Harris) fällt im Film kaum auf, ihre Rolle wurde jedoch generell ebenfalls eher klein gehalten, was sich allerdings nicht wirklich bemerkbar macht. Der größte Mangel des Films ist seine völlig sprunghafte Handlung, die den Hauptplot gleich mit mehreren teils überflüssigen Abstechern versieht. Dies dürfte die Zielgruppe des Films jedoch wenig stören, denn die meisten Gags zünden und in dem Unverständnis, das Greg der Erwachsenenwelt entgegenbringt - welches er übrigens mit dem Satz „Ich wusste nicht, dass man das alles bezahlen muss“ sehr schön zum Ausdruck bringt - erkennt sich das junge Publikum sicher wieder.
Fazit: Für Fans der Reihe und insbesondere jüngere Zuschauer empfehlenswert, das etwas ältere Publikum allerdings wird sich von der zerrissenen Story eventuell gestört fühlen und möglicherweise auch nicht mehr über jeden Gag lachen können.
Jannis Brunner |
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