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DER FANTASTISCHE MR. FOX von
Wes Anderson Kinostart:
13. Mai 2010 Die Technik schreitet unaufhaltsam voran. Im Film werden
schon Schauspieler durch animierte Figuren ersetzt und im Computer
entstehen unglaubliche, neue Welten, bei denen uns Zuschauern die
Münder offen stehen sollen. Allerdings bewiesen schon im Jahre 1993
Henry Selick und Tim Burton mit ihrem Kultfilm „A Nightmare before
Christmas“, dass altbewährte Handwerkskunst im Film an Charme einfach
nicht zu überbieten ist. Mr. Fox (George Clooney/Christian Berkel) lebt mit seiner
Frau Mrs. Fox (Meryl Streep/Andrea Sawatzki), seinem Sohn Ash und seinem
Neffen Kristoffersen in einem großen Baum, der in der Nähe der Farmen der drei
Bauern Boggis, Bunce und Bean steht. Es ist ein beschauliches Leben für
die Familie, aber in Mr. Fox kommen mit der Zeit, animalische Instinkte
durch, die sein Leben und das seiner ganzen Familie in Gefahr bringen. Eines Tages beschließt
er sein Dasein als Zeitungskolumnist für einen
Moment zu vergessen und seine alte Berufung als Hühnerdieb wieder aufzunehmen
indem er die drei fiesen Bauern bestiehlt. Es läuft auch
anfangs alles wie geschmiert und Mr. Fox kommt mit fetter Beute nach
Hause, allerdings finden Boggis, Bunce und Bean, die Raubzüge des
listigen Tieres kein bisschen komisch und beschließen kurzerhand den
Vierbeiner aus dem Weg zu räumen.
Für die Familie Fox beginnt nun ein Kampf ums
Überleben, dem sich
schon bald auch die restlichen Tiere des nahegelegenen Waldes stellen müssen.
Bald kämpft man mit vereinten Kräften gegen die drei skrupellosen
Bauern, die immer schwerere Geschütze auffahren um dem Hühnerdieb den
Garaus zu machen. Roald Dahls († 1990) Originalgeschichte des fantastischen
Mr. Fox wäre für einen abendfüllenden Spielfilm doch ein wenig kurz
gewesen. So mussten Wes Anderson und sein Drehbuchautor Noah Baumbach
viele neue Ideen in den Film mit einbringen, z.B. wurden die
namenlosen Kinder von Mr. Fox und Mrs. Fox auf einen Sohn namens Ash
reduziert, der dafür mit eigener Persönlichkeit und einem Anteil an der
Geschichte ausgestattet wurde. Als echten Kinderfilm kann man den Fantastischen Mr. Fox eigentlich
nicht bezeichnen. Nicht, dass Kinder an diesem Werk keine Freude haben würden,
aber der Humor des Films richtet sich doch eher an Erwachsene. Und
witzig ist der Film auf jeden Fall. Erwartet man ein beschauliches Märchen
im Stile alter Disney-Klassiker, mit einem gelegentlichen Schmunzler und
einer netten Gesangseinlage zwischendurch, wird man schon nach kurzer
Zeit eines Besseren belehrt. Genialer Wortwitz, simpler, aber herrlicher
Slapstick, oder gelungene Situationskomik, hier wird dem Zuschauer alles
geboten, um das Zwerchfell mal ordentlich zu bearbeiten. Wenn sich die
Protagonisten in ihren maßgeschneiderten Anzügen ihre 'Banditenhüte'
aufsetzen, die fiesen Farmer einen neuen noch gemeineren Plan
aushecken oder Mr. Fox einen seiner zynischen Kommentar ablässt, sollte
kein Auge trocken bleiben.
Wie beinahe jeder Animationsfilm wurde auch Mr. Fox mit sehr
viel Liebe zum Detail gemacht und seine Kulissen und meist pelzigen
Figuren sind ein echter Augenschmaus. Wer in Genuss des Originaltons
kommt, darf sich über die Stimmen von George Clooney (Mr. Fox), Bill
Murray (Badger der Dachs), Willem Defoe (die Ratte) und einigen anderen
Hollywoodstars freuen, aber auch die deutsche Synchro kann sich sehen,
oder besser hören lassen. Allen voran überzeugt Christian Berkel [Inglourious Basterds
(2009), Der Untergang (2004)] als Mr. Fox, aber auch Andrea Sawatzki,
Reiner Schöne (Ratte), Joachim Tennstedt (Badger), Michael Pan (Kylie)
und die vielen Anderen machen ihre Sache wirklich gut. Ein rundum gelungenes Animationsfilm-Debüt von Wes Anderson.
Ein Riesenspaß! Mark Zaschka
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