![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
||||||
![]() |
![]() |
![]() |
Filmschule | Aktuell | Community | Seminare | |||
|
< zurück zu den aktuellen Filmkritiken
Cold Blood - Kein Ausweg, keine Gnade
Nach einem Überfall auf ein Casino sind die Geschwister Addison und Liza vor der Polizei auf der Flucht. Als sie nach einem Autounfall mitten im eisigen Nirgendwo nahe der kanadischen Grenze gestrandet sind, beschließen sie sich aufzuteilen und getrennten Weges die Landesgrenze zu erreichen. Liza wird bald von einem gerade aus dem Gefängnis entlassenen jungen Mann aufgelesen. Aber kann sie ihm trauen? Addison schlägt sich durch die eisige Wildnis in der nicht nur menschliche Gefahren auf ihn warten: Ein Blizzard kündigt sich an und Unterschlupf ist nicht in Sicht… Der mehrfach ausgezeichnete und sogar oscarprämierte Regisseur Stefan Ruzowitzky hinter und das Starensemble mit Eric Bana, Olivia Wilde, Charlie Hunnam vor der Kamera, schüren die Erwartungen an "Cold Blood" beträchtlich. Für etwas erfahrenere Kinogänger allerdings dürfte schon der Blick auf das 08/15 Filmplakat und die 95-minütige Lauflänge genügen, die Vorfreude ziemlich zu dämpfen. Und genau diese beiden Umstände sollten dem Kinobesucher auch zu Warnung genügen, denn "Cold Blood" ist der Thrillerflop des Kinojahres. Schon nach den ersten fünfzehn Minuten wird der Hauptplot von keinem der beiden Charaktere mehr verfolgt. Die Geschichte verliert sich in völlig irrelevanten Nebenhandlungen, deren Höhepunkt die Tatsache ist, dass man Lizas (Olivia Wilde) Handlungsstrang komplett aus dem Film hätte schneiden können, ohne auch nur das Geringste zu ändern, außer, dass dem Zuschauer eine schrecklich vorhersehbare und noch dazu völlig unlogische Liebesgeschichte erspart geblieben wäre. Die Geschichte von Jay Mills (Charlie Hunnam) ist unausgegoren, wird zur Hälfte angefangen, dann nicht fertig erzählt und hat sowieso keinen Einfluss auf die Gesamtstory. Dasselbe gilt für Sissy Spacek als June Mills: Der Konflikt mit ihrem Vater ist so klischeehaft, dass es beinahe lächerlich wirkt und hat ebenfalls keinen Einfluss auf den Handlungsverlauf. Als wäre das alles noch nicht genug, strotzt der Film vor unlogischen Handlungen seiner Charaktere. Allein die Frage warum ein Geschwisterpaar in Sichtweite eines völlig funktionstüchtigen Polizeiwagens, dessen einzigen Insassen sie soeben erschossen haben, beschließt, sich bei einem Blizzard zu Fuß durch eisige Kälte und ohne Orientierung durchzuschlagen, reicht aus, damit sich eigentlich niemand mehr fragt, warum die beiden ihre Überlebenschancen noch weiter vermindern müssen, indem sie sich trennen. Übertroffen wird das Ganze dann noch von einem Ende, das einfach nicht den geringsten Sinn macht und den Film endgültig der Lächerlichkeit preisgibt. Da helfen auch die teilweise sehr guten Schauspieler wenig. Sie sind mit der quasi nicht vorhandenen Handlung stark unterfordert und auch das Drehbuch selbst gibt ihnen nicht gerade viele Möglichkeiten zur Höchstform aufzulaufen. Fazit: "Cold Blood" ist ganz bestimmt kein Film, den man gesehen haben muss. Sowohl das Geld als auch die Zeit sind woanders besser aufgehoben. Dies gilt auch für Fans des Thriller-/Crime- Genres, denn Spannung (außer vielleicht das Herbeisehnen des Abspanns) sucht man hier vergeblich. |
![]() |
|