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Der Film begann im Theater

Schriftrolle

"Und sollten sich dereinst unsere Wege neuerlich kreuzen, so werde ich Dein sein auf immerdar. So sei es!" (Nimmt ihre Hand und führt sie zum geöffneten Fenster) "So weit Dein Auge reicht und noch zwei Tagesritte mehr, ist mein Reich welches ich mit Dir teilen möchte"

 

In der Frühzeit des Theaters wurden den Schauspielern nie ganze Dialoge, sondern nur immer ihre eigenen Textpassagen zusammen mit dem Stichwort der Partner auf Papierbögen herausgeschrieben und diese zusammengerollt.

Seither spricht man von einer Rolle, die ein Schauspieler erhält und übernimmt.

 

Regisseur-in

Der Beruf des Regisseurs ist historisch gesehen relativ neu. Früher erarbeitete jeder Schauspieler seine Rolle für sich selbst, lernte seine Texte und sprach sie auf das Stichwort des jeweiligen Partners hin. So etwas wie eine gemeinsam erarbeitete Inszenierung gab es nicht. Mit der gelernten Rolle konnte jeder Schauspieler an jedem anderen Theater auf die Bühne treten und spielen.

 

Er kannte seine Stichworte, und die übrigen Schauspieler auch und reagierte auf die gefallenen Stichworte. Bestenfalls sprach man vorher grob darüber, wo wer zu stehen habe, und notfalls nahm man den Partner in der laufenden Vorstellung beim Ärmel und schob ihn unauffällig dort hin, wo es einem für den weiteren Verlauf der Szene günstig erschien.

 

Jeder Schauspieler interpretierte seinen Part nach eigener Einschätzung, nach eigener Auffassung. Regisseure gab es nicht. Brauchte keiner. Schließlich hatten die Autoren in ihren Stücken genügend Anweisungen und Anmerkungen untergebracht, um damit arbeiten zu können. Noch im 18ten und 19ten Jahrhundert waren die Schauspieler völlig auf sich selbst gestellt.

 

Filmregie heute

Regiestuhl

Der Regieplatz existierte in der Frühzeit des Theaters gar nicht.

 

Das Berufsbild des Regisseurs entstand interessanterweise erst in der Zeit, in der auch der Film seine Ursprünge hat. Dort, wo komplexere gestalterische und technische Abläufe als am Theater nötig wurden, zeigte sich rasch, wie wichtig eine übergeordnete Kontrolle aller Elemente bis hin zum Spiel der Schauspieler war.

 

Es zeigte sich darüber hinaus, dass die Koordination der Darstellung durch die Schauspieler, die kritische Reflektion durch einen Außenstehenden, deren Spiel auf bisher unbekannte Weise zusammenführte und die Wirkung steigerte.

 

Ja, und so war der Weg des Regisseurs, auch hinein in die Theater, nahezu unvermeidbar. Aber die Arbeit der ersten Regisseure, die ausschließlich auf Schauspieler trafen, die ihre Rollen bis dahin alleinverantwortlich gestaltet hatten, war nicht einfach. Beim Film, wo der Regie auch wichtige Koordinations,- und Gestaltungsaufgaben in Zusammenarbeit mit den verschiedenen kreativ-technischen Departments am Set zukommen, war die Notwendigkeit einer dezidierten Person viel leichter nachzuvollziehen.

 

Das Berufsfeld der Regie, wie wir sie heute kennen, entstand also erst nach und nach und entwickelt sich, den Veränderungen in den Medien entsprechend, kontinuierlich weiter.

 

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