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Troubled Water (De Usynlige)
Regie: Erik Poppe Kinostart: 18. März 2010
Sehr wohl verdient hat sich dieses packende Seelendrama
das Kommentar von Micheal Moore: „Dies ist der absolut beste Film, den ich
seit Jahren gesehen habe.“. Die Schauspieler sind überzeugend, ebenso wie
die Szenenwechsel und Zeitsprünge. Und dabei dreht sich alles um das Thema
Schuld, Hoffnung, Vergebung und Versöhnung. Erik Poppe besetzt hierbei Dänemarks
Stars Trine Dyrholm und Pal für die Charaktere der Protagonisten. Der
perfekte Film für alle, die Tiefgründigkeit lieben. Jan Thomas (Pal Sverre Valheim Hagen) hat vor 8 Jahren
als Jugendlicher einen kleinen Jungen am Flussufer umgebracht …oder
hat er es etwa nicht? War es ein Versehen oder Absicht? In Vergessenheit ist dieser
Vorfall jedenfalls weder in Jans Kopf, noch in dem der Bevölkerung geraten.
Deshalb ändert er auch seinen Namen, um, ungestört als Organist in einer
Kirche arbeitend, ein Leben nach dem Gefängnis zu beginnen. Dabei verliebt
er sich in Pastorin Anna (Ellen Dorrit Petersen), deren Sohn Jon ihn an den
umgekommenen Jungen erinnert. Zur gleichen Zeit entdeckt die Mutter des
verstorbenen Kindes, Agnes (Trine Dyrholm), Jan durch Zufall. Dies hat
Konsequenzen, die für den weiteren Verlauf des Films entscheidend sind.
Seitdem sie nun weiß, dass Jan auf freiem Fuße ist, quälen sie furchtbare
Vermutungen und Gedanken. Durch das Einmischen ihres Ehegatten Nilsen
verschlimmert sich für sie die Situation. Sie verfällt in regelrechte
Panik, die sie so weit treibt, dass sie Jon vor Jan retten will und ihn
deswegen selbst verschleppt. Plötzlich befindet sich nun Jan in der
Situation, das Kind, auf das er aufpassen wollte, verloren zu haben.
Trotzdem hat er Glück und erwischt Agnes mit Jon in ihrem Auto. Als die
drei die Stelle des damaligen Tatortes erreichen , finden heftige
Auseinandersetzungen zwischen Agnes und Jan statt. Diese gehen so weit, dass
Jon Angst vor Jan bekommt und sich ungewollt in die Gefahr des Ertrinkens
begibt. Nur durch gemeinsame Hilfe von Jan und Agnes wird der Junge vor dem
Schlimmsten gerettet. Die Pastorin Anna ist erstens über den Vorfall mit
ihrem Sohn und zweitens über die ihr vorher unbekannte Vergangenheit Jans
entsetzt. Für sie stellt sich nun die Frage, ob einem Menschen wie Jan alles
vergeben werden kann. Trotz der dramatischen Ereignisse hat man schließlich
den Anschein, als wäre endlich die bedrückende Beziehung zwischen Jan und
Agnes geklärt. Daher erweist sich das gesamte Geschehen eher als eine Art
Therapie zur Überwindung, als eine Vertiefung der Verstrickungen. Teilweise wird der Film aus der Sicht Jans, teils auch aus der Sicht der Mutter erzählt, während diese beiden Handlungshälften in fließenden Übergängen zum dramatischen Höhepunkt finden. Ähnlich wie bei einem spannenden Krimi, kann man mitfiebern und der packenden Handlung folgen. Gleichzeitig sind die Akte gefühlsgeladen und bewegen einen im Innersten. Für mich hält dieser Film, was er verspricht und geht noch darüber hinaus.
Natascha Stevenson |
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