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PHILOMENA Regie: Stephen Frears Kinostart: Im Frühjahr 2014
Basierend auf dem Roman "The Lost Child of Philomena Lee" von Martin Sixsmith erzählt der Regisseur Stephen Frears, der durch die Filme "Die Queen" oder "Gefährliche Liebschaften" weit bekannt ist, die wahre Geschichte der erschütternden Suche einer Mutter nach ihrem Kind. So ist eine hinreißende Komödie entstanden, die gekonnt die Balance zwischen typisch britischem Humor und bewegendem Drama hält. Philomena Lee (Judi Dench) wird aufgrund einer Liebschaft 1952 schwanger. Da dies in dem streng katholischen Land Irland eine große Sünde ist, zwingen ihre Eltern sie ins Kloster zu gehen. Dort bringt Philomena ihren Sohn unter großen Schmerzen und sehr schlechter medizinischer Versorgung zur Welt. Jeden Tag dürfen die jungen Mütter ihre Kinder nur eine Stunde lang besuchen und müssen den restlichen Tag lang sehr schwer arbeiten. Mit drei Jahren wird Philomenas Sohn Anthony ohne ihre Einwilligung an ein amerikanisches reiches Paar für 1000 Pfund übergeben. Philomena ist am Boden zerstört, dass sie ihren Sohn verloren hat und behält dieses Geheimnis 50 Jahre lang für sich. An Anthonys 50. Geburtstag beichtet sie die ganze Geschichte ihrer Tochter Jane (Anna Maxwell Martin). Diese spricht durch Zufall mit dem ehemaligen BBC Korrespondent Martin Sixsmith darüber. Obwohl Martin normalerweise nicht über persönliche Schicksalsgeschichten berichtet, er jedoch gerade keinen anderen Auftrag hat, lässt er sich darauf ein mit Philomena auf die Spurensuche zu gehen, um ihren Sohn zu finden. Martin und Philomena könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist eine naive, warmherzige alte Lady und er der pragmatische, gebildete und harte Reporter. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten wachsen die beiden immer enger zusammen. Leider muss Philomena von dem Tod ihres Sohns erfahren. Mit dem Besuch von eineigen Freunden und Bekannten von Anthony erfahren die beiden Dinge, an die sie im entferntesten nicht gedacht hätten. Und auch im Bezug auf das katholische Kloster offenbaren sich noch einige verborgene Geheimnisse... Diese emotionale und dramatische Geschichte wird sehr intensiv und anschlich dargestellt. Die Tatsache, dass die Geschichte einen wahren Hintergrund hat, macht das Mitgefühl des Zuschauers nur noch stärker. Vor allem die nachgestellten Szenen im Kloster von 1952 sind unglaublich ausdrucksstark und realistisch gedreht. Der Zuschauer entwickelt gegen Ende eine richtige Wut über die alten Schwestern, da sie Philomena durch ihre Taten sehr schwer verletzt haben. Doch umso erstaunlicher ist das Verhalten von Philomena. Sie verliert nie den Glauben zu Gott und handelt immer human gegenüber allen Menschen. Der Film regt zum Nachdenken an und nimmt die Zuschauer auf eine ganz besondere, traurige, aber auch amüsante Reise mit. Kein Wunder, dass die beiden Hauptdarsteller bereits als Oscar-Kandidaten gehandelt werden. Gesehen von Amelie Hackauff |
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