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Nachtzug nach LissabonRegie: Bille August Kinostart: 07. März 2013
Nachtzug nach Lissabon Pascal Merciers erfolgreicher Roman verschmilzt die Geschichten zweier durchweg unterschiedlicher Männer, die sich in Vergangenheit und Gegenwart begegnen. Die Figur des Amadeu de Prado mit seiner bewegenden Biografie, verstrickt in die politischen Szenerien der portugiesischen Unruhen zu Zeiten der Salazar-Diktatur, wird vom Hauptdarsteller, einem Mann in den 60ern, zum idealisierten Symbol seiner Selbst. Es beginnt eine philosophische Reise in die Straßen Lissabons, auf der Möglichkeiten wachsen, Gelegenheiten lauern, politische Geschichte aufgedeckt und Schritte in die Zukunft gewagt werden, indem man einen Blick in die Vergangenheit wagt. Der Film setzt die philosophisch-melancholische Grundstimmung des Buches in Szene, beleuchtet die Lebensfragen der Hauptfiguren, die sich im Leben eines jeden Menschen einstellen: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wie viel Gutes und Böses steckt in mir? Wie forme ich mein Leben? Und nicht zuletzt eine Frage, die das Ende andeutet, jedoch den Anfang erheben kann: Was habe ich aus meinem Leben gemacht? Es ist ein Politdrama der speziellen Art, dass durch den Kreis einiger weniger Figuren die Atmosphäre eines ganzen Landes widerspiegelt. Es ist eine Reise durch die Seele, eine Suche nach dem, was sich im Alltag verläuft und in Zeiten der Krise auflebt. Es ist ein Thema, das noch nicht vergessen scheint: Ein Staat, der lautlos unterdrückt. Ein Film mit Tiefgang, für politisch Interessierte durchaus sehenswert - und für alle, die sich den Fragen des Lebens stellen wollen.
gesehen von Marina Hass
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