Kurzinhalt (Quelle:
Presseheft)
Eine gewaltige Explosion erschüttert den Kreml: ein verheerender
Bombenanschlag, der den Frieden zwischen den Weltmächten und damit der
gesamten zivilisierten Welt gefährden kann. Für Geheimagent Ethan Hunt
bedeutet dieser katastrophale Zwischenfall die bislang brisanteste
Mission seiner Karriere. Denn der Kopf der „Impossible Mission
Force“ wird mit seinem gesamten Team für den brutalen Terrorakt
verantwortlich gemacht. Der US-Präsident aktiviert daraufhin das
„Phantom Protokoll“, das die IMF fortan verleugnet. Sollte es Hunt
und seinem Team rund um Jane Carter, Benji Dunn und den undurchsichtigen
Brandt nicht gelingen, die Drahtzieher zu fassen, werden sie für das
Attentat verantwortlich gemacht und weltweit als Terroristen
gebrandmarkt und gejagt werden. Ohne Unterschlupf, Rückendeckung oder
Verbündetet führt ihr Weg sie von Prag über Moskau nach Vancouver und
Dubai, um dem geheimnisvollen Mann auf die Spur zu kommen, der im Hintergrund
die Fäden zieht.
Zum vierten Mal schon wird Tom Cruise`s alter Ego Ethan Hunt auf die
Probe gestellt. Dieses mal muss er sich aber nicht alleine ins Abenteuer
stürzen. Tatkräftig wird er von hochkarätigen Schauspielern unterstützt,
wie Simon Pegg, wieder in der Rolle des Benji Dunn, Jeremy Springer, der
durch seine Herausragende Schauspielerische Leistung sein Durchbruch mit
dem atemberaubenden Hurt Locker schaffte, sowie Paula Patton, bekannt
aus Déjà-Vu und der hervorragende Charakterschauspieler Michael
Nyqvist aus der Millenium-Trilogie. Michael Nyqvist schlüpft in Phantom
Protokoll in die Rolle des Bösewichtes, der Ethan Hunt und seinem Team
das Leben schwer macht. Das Ziel des Gegenspielers ist wohl eines der
typischen „Oberbösewicht-Ziele“. Na,…genau…die Welt durch einen
Atomkrieg zerstören. Wer denkt da nicht sofort dran. Auf das
obligatorische Glasauge, eine fiese Lache sowie Zylinder und Gehstock
hat man glücklicherweise verzichtet ;)
Nicht nur die Cast glänzt geradezu mit Top-Schauspielern. Betrachtet
man die Zuständige Crew des Filmes, standen die Chancen gut, dass wir
einen richtigen Actionkracher serviert bekommen. Allen Voran Produzent
J.J. Abrams und zweifacher Oscar-Gewinner Brad Bird.
Genie und Multitalent Abrams feierte im Agenten- und Action-Genre schon
mit Serien wie Alias und Fringe erfolge. Inszenierte darüber hinaus
2006 den Vorgänger Mission:Impossible 3 und 2009 das Spannungsgeladene
Actionfeuerwerk Star Trek. Er brachte also gute Voraussetzungen für
einen bombastischen vierten Teil über Ethan Hawks Abenteuer mit. Brad Bird war zuvor im Animationsbereich zu
Hause und feiert mit Mission:Impossible Phantom Protokoll sein
Realfilm-Debüt.
Schon mit 14 Jahren erregte Bird die Aufmerksamkeit der Walt Disney
Studios mit seinem ersten Animationsfilm, an dem er drei Jahre
gearbeitet hatte. Er war verantwortlich für Filme wie “The Iron Giant”
(1999), “Ratatouille” (2007) und “The Incredibles” (2004). Für
“Ratatouille” und “The Incredibles” ergatterte er schließlich
zweimal die begehrte Oscar-Trophäe.
Als Cinematographen holten sie den hochkarätigen Oscargewinner Robert
Elswit mit ins Boot. Er war verantwortlich für die Kamera bei Filmen
wie “Good Night, and Good Luck”, für den er eine Oscarnominierung
bekam, sowie für “There will be blood”, mit dem er ihn dann auch
gewann. Außerdem beteiligt war er bei Paul Thomas Andersons Magnolia
(1999), Tony Gilroys “Michael Clayton” (2007) und zuletzt für Ben
Afflecks “The Town” (2010), um nur einiger seiner Filme zu nennen.
Bei all diesen Top-Schauspielern in der Cast und der hochkarätigen Crew
konnte man doch eigentlich von einem der Blockbuster (des Jahres)
ausgehen? Trotz dieser guten Voraussetzungen und immer wiederkehrenden
tollen Ansätzen im Drehbuch und Film, sprang der Funke für mich nicht
endgültig über.
Im Gegensatz zu den Vorgängern ist Tom Cruise alias Ethan Hunt nicht
mehr komplett auf sich alleine gestellt. Im vierten Teil bekommt er
Unterstützung von zwei männlichen und einer weiblichen Kollegin. Die
Charaktere sind allesamt schön ausgereift und jeder bietet eine eigene
vielschichtige Persönlichkeit. Das macht es Ethan Hunt nicht immer
einfach, dass Team zusammen zu halten. Man kann schön sehen, wie sich
die Figuren im Laufe des Filmes weiterentwickeln, ihren Ängsten stellen
und diese auch Überwinden. Hierbei hat mir besonders die Entwicklung
Jeremy Renners gefallen, der die deutlichste Weiterentwicklung seines
Charakters vorzeigt. Vermittelt er mit seinem Auftreten und dem Anzug
beim ersten treffen ein Gefühl eines typischen “Büro-Agenten” muss
er sich mit dem fortschritt des Filmes mehr als nur einmal beweisen und
in ihm schlummernde Fähigkeiten zum Leben erwecken.
Auch Simon Pegg alias Computerprofi Benji Dunn wird im vierten Teil auf
eine harte Probe gestellt. Der Einsatz im Team verlangt im nun weit mehr
ab, als seine reinen Computerkenntnisse. Benji Dunn ist auch derjenige,
der dem Spektakel die meiste Komik verleiht. Insgesamt beinhaltet
Phantom Protokoll generell viel (Situations-)Komik und weis sich leider
nicht so recht einzuordnen zwischen einer Komödie und einem Actionfilm.
Zwar mag die Gradwanderung der Kombination von Komischen Elementen mit
der Geschichte eines Ernsten Actionfilmes durchaus funktionieren. Doch
ist es bei weiten nicht einfach, von den beiden Elementen die richtigen
Portionen zu finden und sie gekonnt einzusetzen. In dieser Hinsicht schwächelt
der Mission:Impossible durchweg. Es scheint so als versuchte man mit erhöhtem
Einsatz Komödiantischer Elemente nur über den stotternden
Spannungsaufbau und die teilweise etwas flaue Geschichte hinweg zu täuschen.
Gerade die oftmals fehlende Atmosphäre von Spannung war das größte
Manko des Filmes. Zwar wird der Film mit seinen 132 Minuten nicht
langweilig, aber „er plätschert halt so vor sich hin“
Ausnahmen bestätigen ja Bekannterweise die Regel, so in diesem Fall mit
den Sequenzen in Dubai. Die sich komplett abhebt und den besten
Abschnitt des Filmes bietet, der dabei auch noch die fesselnste Atmosphäre
vorweist. Vor allem durch Werbung und Trailer dürften die
Kletter-szenen am höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa schon
bekannt sein. Schon bei dem Bau des Gebäudes weckte es das Interesse
von Tom Cruise. Als es zu den Planungen zu Phantom Protokoll kam, viel
die Entscheidung relativ schnell, Szenen in Dubai und am Burj Khalifa zu
drehen. Zunächst plante das Produktionsteam im Studio ein Teil des Gebäudes
nachzubauen und mit Hilfe von Computereffekten den Rest in der
Postproduktion zu Ergänzen, so dass Tom Cruise sicher und kontrolliert
an der Fassade herumkrakseln konnte. Es folgten Meetings, Storyboards
und Previsualisierungen, bis sie sich dann mit Tom Cruise zusammen
setzten. Er wollte aber nicht im Studio drehen, sondern in Dubai direkt
am Hochhaus. Was folgten waren Monate lange Proben bis die Szenen-Abläufe
praktisch zur Routine wurden. Anfangs waren noch 2 Drehtage direkt am
Gebäude geplant, mit darauffolgenden 8 Tagen an dem Nachbau im Studio.
Doch verliefen die ersten 2 Tage so gut, dass man sich entschied noch
weitere 2 Tage dran zuhängen und konnte so auf die Studioaufnahmen
komplett verzichten. Am 123. Stock, den sie zur Verfügung gestellt
bekamen (da die Bauarbeiten dort noch nicht einmal abgeschlossen waren)
schwang sich Tom Cruise selbst an der Fassade entlang und wiederholte
mehrmals seine Atemberaubenden Stunts. Die Szenen an der Außenwand des
höchsten Gebäudes der Welt bilden sicherlich das Aushängeschild des
Filmes. Aber auch zu Recht!
Auch bei anderen Stunts in Phantom Protokoll bestand Cruise darauf, sie
selbst auszuführen, auch wenn das nie zwingend notwendig war. Auch
seine Kollegen verzichteten größtenteils auf Doubles. Paula Patton zum
Beispiel bestand darauf bei ihre Kampfszene mit der blonden
Killerin selbst vor der Kamera zu stehen.
Abgesehen von den Burj Khalifa Sequenzen, gibt es auch noch eine hitzige
Verfolgungsjagd in einem gigantischen Sandsturm zu bewundern. Klasse!
Der Dubai-Abschnitt ist jedenfalls sehr schön anzusehen bildet zurecht
den besten Teil des Filmes.
Ebenfells eine beeindruckende Szene findet sich am Schluss des Filmes,
bei der sich Ethan Hunt mit seinem Gegenspieler Kurt Hendricks (verkörpert
von Michael Nyqvist) einen knallharten Kampf um den Atomkoffer leistet.
Dafür baute man eigens ein komplettes Set von einer neuen Autogarage
nach. Mehrere Etagen hoch und in der Mitte eine riesige Säule an der
sich drei bewegliche Plattformen befinden um die Autos von Etage zu
Etage bewegen zu können.
Ein Markenzeichen der M:I-Filme ist die Technik und Ausrüstung von
Ethan. Immer mit den neusten Spielzeugen ausgestattet, sollen diese ihm
eigentlich bei der Durchführung seiner Aufträge behilflich sein. Nicht
bei Phantom Protokoll. Schon bei der ersten Durchgabe seiner neuen
Mission hapert es. Die Typische Selbstzerstörung der Nachricht will
einfach nicht so recht, erst mit dem beherzten Nachhelfen Hunt´s geht
das Telefon, mit dem er seine Missionsdaten bekam in Rauch auf. Dieses
Pech mit der Technik haftet an dem Team wie ein Kaugummi an einer
Schuhsohle. Das zwingt die Agenten des IMF immer wieder den aktuellen
Plan zu verwerfen und so spontan auf die neuen Umstände zu reagieren.
Was dem Film die ein oder andere interessante Wendung bringt. So gibt
auch die Maschine, die eigentlich Gesichtsmasken, wie sie schon in den
vorherigen Teilen von Mission:Impossibleöfters vorkamen, für Tom und Pegg herstellen soll, genau dann
den Geist auf als sie dringend gebraucht werden. Dadurch verbleibt nur
wenig Zeit für das Team rund um Ethan Hawk einen neuen Plan zu
entwickeln.
Für die schwächelnde Technik die Ethan zur Verfügung hat ist er zwar
nicht zu beneiden, aber dafür mehr wegen seinem Fahrbaren Untersatz. So
darf er in den Genuss kommen, einen Prototypen des BMW-i8 sein eigen
nennen zu dürfen. Bei dem er dann auch bei einer heißen
Verfolgungsjagd durch die Straßen Dubais die Reifen qualmen lässt.
Die Ausrüstung von Phantom Protokoll, bietet mir einen guten Übergang
um zum Schluss des Reviews und damit zu einem kurzen Fazit zu kommen.
Die Technik ist gut vergleichbar mit dem Film an sich. Sie ist
ausgereift, auf dem allerneusten Stand, cool und Interessant, aber sie
funktioniert einfach irgendwie nicht so richtig. Der Film pendelt ständig
zwischen Komödie und Actionfilm hin und her, ohne sein eigenes
Gleichgewicht dabei zu finden. Die Unterhaltsamen und komödiantischen
Elemente schaffen es nicht den flachen Spannungsbogen zu überspielen.
Den “Inbegriff des Popcorn-Kino” wie es Tom Cruise (dem man übrigens
sein alter deutlich ansieht) nannte, gelang im nicht zu realisieren.
Auch Erfolgsgaranten wie Regisseur Brad Bird oder Produzent J.J. Abrams
konnten die hohen erwartungen leider nicht ganz erfüllen.
Schließlich möchte ich mit einem Satz beenden, die Ethan Hunt am Ende
des Filmes sagte: “Mission accomplished”....Glauben sie das wirklich
Herr Cruise?