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Kon-TikiRegie: Joachim Roenning, Espen Sandberg Kinostart: 21. März 2013
"Vielleicht hat uns die Natur akzeptiert, als einen Teil ihrer selbst."
Ein Floß und sechs Mann. Die Reise über den pazifischen Ozean, eine Strecke von 8000km auf Brettern und Tauen. Dieser Film zeigt die wahre Geschichte des norwegischen Forschers Thor Heyerdahl, der zu einem Volkshelden wurde, und er zeigt, welche Kräfte der Glauben in einem Menschen entfesseln kann. Der Legende nach soll der Schöpfergott der Inka vor 1500 Jahren Polynesien entdeckt haben - diese These findet keinen fruchtbaren Boden in den amerikanischen 1950ern. In einer exakten Nachbildung des Floßes aus Balsa-Holz soll sie nun bewiesen werden, mit jeglichem Verzicht auf moderne Hilfsmittel. Fünf freiwillige Abenteurer schließen sich seiner verrückten Idee an, natürlich aus den unterschiedlichsten Beweggründen. Auf dieser Reise entdeckt der Zuschauer nicht nur die ungeahnten Welten des Ozeans, die Herausforderungen, die die Natur an den Menschen stellt, sondern auch sechs ergreifende Lebensgeschichten, die sich in den soliden, gut dargestellten Charakteren verstecken.
Kon-Tiki ist ein Expeditionsdrama, das den Zuschauer aus dem Alltag entführt, hinein in den Überlebenskampf des puren Lebens. Die Stimmung wird durch großartige Naturaufnahmen, und äußerst prägnante Szenenwechsel pointiert und will an "Life of Pi", einen großen Kinoerfolg 2013, erinnern.
Diese Geschichte zeigt vieles auf: Wie Fortschritt entsteht, was aus einer Idee, einem bloßen Gedanken gemacht werden kann, was Glaube und Optimismus in uns bewegen. Das Leben wird in diesem Film ganzheitlich betrachtet, wir sind nicht, und die anderen waren nur. Vieles, was wir als Begrenzung betrachten, ist in Wirklichkeit ein Verbindungsweg. So sahen es die Peruaner vor 1500 Jahren schon, indem sie das Meer nutzten, um ihren Horizont zu erweitern und eine atemberaubende, unvorstellbare Reise auf sich nahmen. Es erinnert uns daran, dass wir mehr als Alltag und Monotonie sind. Wir sind Entwicklung, Freiheit und Selbstbestimmung.
gesehen von Marina Hass
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