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Jerry Cotton
Kinostart: 11. März 2010
Jerry Cotton ist der Held der berühmten
Kriminalromane, die Mitte der 50er ihren Erfolg starteten. Hieraus
entwickelte sich die erfolgreichste deutschsprachige Kriminalroman-Reihe
aller Zeiten. Schließlich wurden die Geschichten des lässigen FBI-Agenten
Cotton ab den 60ern auch in die Kinos gebracht (mit großem Erfolg!). Nun hat
man nach rund 40 Jahren Wartezeit hieran angeknüpft, indem „Jerry
Cotton“ als Krimikomödie, mit Christian Tramitz in der Hauptrolle,
verwirklicht wurde. Regie führten Cyrill Boss & Philipp Stennert, auch
bekannt durch „Neues vom WiXXer“. Als geglückt erwies sich die Aufgabe,
das echte New York fast komplett durch die Drehorte Berlin und Hambrug zu
ersetzen, wie es übrigens schon für die alten Jerry-Cotton-Filme ähnlich
gehandhabt wurde. Der New Yorker FBI-Agent Jerry Cotton (Christian
Tramitz) hatte bis jetzt einen einzigen ungelösten Fall: Den Goldraub von
Gangsterboss Sammy Serrano (Moritz Bleibtreu). Serrano ist ermordet worden
und nun ist es die Aufgabe von Jerry und Phil Decker (Christian Ulmen),
Jerrys neuer und unerfahrener Partner, den Mord aufzuklären. Doch durch
unglückliche Zufälle steht Jerry plötzlich selbst unter Verdacht und muss
vor seinen eigenen Leuten, besonders vor der schönen Leiterin der Dienstaufsichtsbehörde Daryl D. Zanuck (Christiane Paul), flüchten.
Schnellstmöglich versucht Cotton den Spuren seiner Verdächtigen Gangster
zu folgen und so den wahren Verbrecher zu finden. Dabei stellt sich der
naive Phil als einziger auf seine Seite und taucht mit ihm für kurze Zeit
im Hotel Alabama unter. Nach etlichen Verfolgungsjagten, Tötungen, Kämpfen
und Verrat zeigt sich, wer der echte Übeltäter ist. Dieses Geheimnis können wir aber hier nun nicht verraten… Das Genre Krimikomödie benennt es schon: hier gibt es einen Teil Krimi und einen Komödie! Beide Teile sind stark präsent, visuell sowie auch sprachlich. Überall stößt man auf Witz und Komik, durch die leicht ein Grinsen auf die Zuschauergesichter gebracht wird. Düstere Szenen, kaltes Licht und kühle Farben tragen zum typischen Krimi-Charakter bei. Ebenso wurden hier oft imposante Stunts, Kanonen (Smith & Wesson) und Fahrzeuge (zum Beispiel der rote Jaguar E-Type) eingesetzt. Deshalb hat der Film in dieser Hinsicht alles, was ein guter Krimi unserem Auge bieten sollte. Rein inhaltlich wirkt die Story aber etwas zu dünn und flach. Dies führt dazu, dass die gefühlte Spannung ihren Höhepunkt nicht erreicht und einen nicht genügend packt. Jedoch kann die vorher erwähnte Komik dies ausgleichen, sodass man zufrieden den Kinosessel verlässt.
Natascha Stevenson |
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