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Der Hypnotiseur
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122 Min. S 2012 Regie: Lasse Hallström Darsteller: Mikael Persbrandt, Tobias Zilliacus, Lena Olin, Helena af Sanderberg |
Es war ein kaltblütiger Mörder, der die vierköpfige Stockholmer Familie niedergestreckt hat, dessen ist sich Detektiv Inspektor Joona Linna sicher. Mit einem Messer hat der Angreifer blindwütig zuerst den Vater, dann die Mutter und schließlich die beiden Kinder erdolcht. Als die Polizei am Tatort eintrifft, findet sie bloß noch die blutigen Leichen drei der Angehörigen vor - nur der circa 14-jährige Josef kann schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden, wo er in einen Zustand des Wachkomas verfällt.
Wer könnte nur zu einem so grausamen Massaker fähig sein? Wer hätte einen Grund dazu gehabt, eine gesamte Familie auszulöschen? Unter allen Umständen muss Inspektor Linna den Mörder zu fassen bekommen, bevor noch die letzte lebende Verwandte, die ältere Schwester des schwer verletzten Josef, das nächste Opfer seines blutigen Feldzugs wird. Doch um weitere Anschläge verhindern zu können muss Joona unbedingt einen Weg finden, wie er mit dem zutiefst traumatisierten Josef sprechen kann. Eine Krankenschwester gibt ihm hierbei den entscheidenden Tipp: Er solle sich an den bekannten Hypnotiseur Dr. Erik Maria Bark wenden, der durch seine herausragende Fähigkeit, verdrängte Erinnerungen durch Hypnose wieder ans Licht zu holen, in die Schlagzeilen geriet. Nach einem kurzen Telefonat erklärt sich Dr. Bark bereit, Joona zu helfen. Doch plötzlich gerät auch er ins Visier des Killers…
Nach 25 Jahren im Ausland liefert der schwedische Regisseur Lasse Hallström ("Chocolat", "Gilbert Grape") endlich wieder einen Film aus seinem Heimatland ab. Mit "Der Hypnotiseur" adaptiert er den ersten Band der Bestseller-Romanreihe von Lars Keppler um die Figur des Inspektor Joona Linna für die große Leinwand. An sich ist ihm das auch ganz gut gelungen - die Geschichte ist spannend und wendungsreich, die Schauspieler spielen ihre Rollen überzeugend.
Allerdings darf man keinen hochbrisanten Thriller á la Stieg Larssons "Verblendung"-Trilogie erwarten, die doch um einiges besser war. So bleiben die Hauptfiguren in diesem Krimi sehr blass und eindimensional und eine emotionale Bindung zwischen dem Zuschauer und den Figuren will sich nicht so recht einstellen. Außerdem schafft es Hallström nicht, die Spannung der Geschichte durchgehend aufrechtzuerhalten, die Handlung wird stellenweise zu sehr in die Länge gezogen, ohne dass etwas wirklich Wichtiges passieren würde.
Fazit: Vielleicht hat sich Lasse Hallström bei dieser schwedischen Krimi-Adaption doch etwas übernommen, denn trotz einer spannenden Handlung kann seine Umsetzung von Lars Kepplers Roman nicht hundertprozentig überzeugen. Aber da bereits die Verfilmung des zweiten Bandes in Planung ist, bekommt Hallström noch eine zweite Chance, sein Krimi-Potenzial unter Beweis zu stellen.
gesehen von Tabea Reimitz
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