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< zurück zu den aktuellen Filmkritiken Du sollst nicht lieben
Kinostart: 20.05.2010 Regisseur: Haim Tabakman Wie verhällt man sich, wenn man religiös handeln möchte und gleichzeitig aber auch nicht gegen den eigenen Trieb ankämpfen will? Wie bringt man es fertig – falls man es überhaupt fertig bringt – die Gegensätze im Guten zu vereinen? Jene Frage muss sich der ultraorthodoxe Jude Aaron (Zohar Strauss) im Drama „ Du sollst nicht lieben“ von Haim Tabakman stellen. In Tabakmans erstem Spielfilm wird hier in erster Linie die Homosexualität zweier Männer zum Thema gemacht. Der aus Jerusalem stammende Aaron kennt den 22 jährigen Studenten Ezri (Ran Danker), der neu in der Stadt ist, erst seit kurzem und erfährt dessen Not um Arbeit und eine Bleibe. Deshalb stellt er ihn sofort bei sich in der Fleischerei ein und überlässt ihm einen Schlafplatz direkt über seinem Laden. Ezri ist jedoch ein außergewöhnlicher Mann und erweckt im sanften, ruhigen Aaron leise Leidenschaft. Für den tief religiösen Aaron stellt sich die Frage, wie er mit seiner verspürten Zuneigung zum selbstbewussten Ezri, der diese stark erwidert, umgehen soll. Schließlich kämpft er mit sich selbst und versteht die Situation als einen göttlichen Test. Während die Umstände Aaron auf eine religiöse Probe
stellen, akzeptiert dagegen Ezri seine Zuneigung zum männlichen Geschlecht
in seinem Glauben. Von Beginn an zwingt Aarons Umfeld beide - die Freunde
aus der Ortsgemeinde, welche strenge Juden ohne Toleranz für neuartige
Beziehungen sind, und seine Ehefrau Rivka (Tinkerbell) mit den gemeinsamen
Kindern - die besondere und immer intensiver werdende Beziehung geheim zu
halten. Allzu lange kann die Liebe zwischen den beiden aber nicht geheim
gehalten werden. Plötzlich hängen Plakate mit der Aufschrift „ Sünder
in der Nachbarschaft“ an etlichen Wänden und stiften schließlich einige
Männer der Gemeinde an, Ezri zu verprügeln. An diesem Punkt erkennt der
junge Student, dass die Liebe zum älteren Familienvater nicht sein darf,
und entscheidet sich aus der Stadt zu verschwinden. Auch Aaron steht unter
hohem, seelischen Druck und erklärt seiner treuen Frau, dass er mit ihr
zusammen bleiben will. Was am Morgen darauf geschieht, ist bedrückend und
traurig, aber gleichzeitig wie eine Befreiung für Aaron.
Gesehen von Natascha Stevenson |
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